Belohnungen sind wunderbar. Insbesondere nach harter Arbeit. Wenn ich an Belohnung denke, kommt mir immer ein Eis nach anstrengender Gartenarbeit in den Sinn. Und weil ich nie einen Garten besessen habe, meine Eltern aber schon, weiß ich ganz genau, dass mir am Garten nichts gelegen war. Also machte ich die Arbeit nur für das Eis? Vermutlich schon! Und das ist nur ein lahmes Beispiel für eine lange Reihe von Dingen, die wir alle nur wegen der Belohnung machen.
Arbeite nie für Geld
Ganz vorne der Dinge, die wir für die Belohnung machen, steht das Gehalt. Ja, ganz recht: Die meisten Menschen arbeiten, damit sie Geld bekommen. Wieso ich das ankreide? Weil das Geld niemals der Grund sein sollte, weshalb du eine Arbeit annimmst.
An aller erster Stelle sollte immer die Arbeit selbst stehen:
- Genießt du das, was du zu tun hast?
- Macht es dir Spaß? Fühlst du dich dabei wohl?
- Ist es dein Element?
- Gehst du darin auf?
Dann sollte das Umfeld auf der Arbeit stimmen. Denn wenn du wirklich 40 Stunden mit den Kollegen verbringen willst, sollten es verdammt gute Kollegen sein! Wie du das entscheiden kannst, habe ich hier (Umgang mit toxischen Menschen) und hier (5 Personen Prinzip) bereits geschrieben.
Irgendwann am Ende der Liste steht dann das Gehalt. Es ist wichtig, ja. Aber es ist auch nur ein Hygiene Faktor: Wenn es stimmt und du dir dein Leben damit finanzieren kannst, rückt seine Bedeutung in den Hintergrund. Das kannst du am besten daran erkennen, dass Menschen, die nur auf ihr Gehalt achten chronisch unzufrieden damit sind. Auch nach einer Erhöhung tritt die Unzufriedenheit schnell wieder ein.
Mach, was du willst
Wirklich das zu tun, was man wirklich will, setzt voraus, dass du weißt, was du wirklich willst. Das ist eine echte Herausforderung. Denn wir sind alle so stark von unserem Umfeld und von unserer Familie geprägt, dass wir meist gar nicht unterscheiden können, was davon wirklich „wir“ sind. Wie du beispielsweise deinen Sinn des Lebens findest, habe ich hier geschrieben.
Natürlich leben wir in einem System, in dem Geld nötig ist, um am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen. Aber Geld ist kein Selbstzweck. Wir erhalten es, wen wir für andere einen Mehrwert liefern. Sei es durch unsere Arbeitsleistung oder indem wir ein Produkt verkaufen. Und dieser Mehrwert sollte etwas sein, dass dich wirklich motiviert.
Der Belohnungsteufel
Die tückischste Art der Belohnung ist das Lob. Denn wir lieben Lob. Es bestätigt uns und Bestätigung fühlt sich immer hervorragend an. Im besten Fall kommt sie auch noch von Menschen, die schwer zufriedenzustellen sind. Wie großartig es ist, wenn wir dann noch ein Lob von ihnen erhalten!
Das geht so weit, dass wir manchmal unser ganzes Leben für dieses eine Lob leben. Gerade, wenn wir Eltern haben, die uns ständig herausforderten und sich nie zufrieden zeigten. Menschen, deren Eltern so handeln, werden ihr ganzes Leben versuchen Lob von ihnen zu bekommen. Und manchmal sitzt dieses Bedürfnis so tief, dass sie das Lob nicht einmal erkennen und weitermachen. Bis sie nur noch dafür leben ihre Eltern zufrieden zu stellen.
Lebe niemals für Lob, es ist es nicht wert
Das einzige Lob, dass dir wichtig sein sollte, ist das Ergebnis deiner Leistung. Denn das, was du tust sollte dich glücklich machen. Und das Ergebnis deiner Arbeit, das Ergebnis deiner Leistung ist Lob genug. Mach dich nicht abhängig von anderen oder von Geld. Niemand hat dort je Glück oder Zufriedenheit gefunden.
So lange man dich lobt, glaube nur immer, daß du noch nicht auf deiner eignen Bahn, sondern auf der eines anderen bist.
Friedrich Nietzsche