Viele Religionen glauben an eine Art Leben nach dem Tod. Das Konzept der Hölle teilen einige von ihnen. Dabei handelt es sich in der Regel um einen „Ort“ an dem man für die Handlungen bestraft wird, die man im Leben begannen hat. Mit dem Konzept des Sünders, der in der Hölle verbrennt, sind die meisten vermutlich vertraut. Ein Video hat mir heute eine andere Sicht darauf gegeben.
Der bewusste Weg
Sündige nicht, befolgte die 10 Gebote, Glaube an den Herrn — Vielleicht fallen dir mehr Sätze ein, die das Christentum verwendet, um dich auf „deine Vergehen“ aufmerksam zu machen. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber wie die meisten in Deutschland und in einer christlichen Familie geborenen Kinder, musste ich die christlichen Leeren in meiner Kindheit als gegeben erlernen. Irgendwann ab der Pubertät wurden diese Lehren dann mehr und mehr als Philosophien und Ethiken auch mit anderen Religionen und Ethiken verglichen.
Klar ist jedoch, dass Konzept der Hölle:
Sündige nicht, sonst wirst du im Fegefeuer landen!
OK!!
Töten, Stehlen (2x), Fremdgehen, Lügen und die Religion nicht leugnen (5x), das sind mehr oder weniger die 10 Gebote des Christentums und andere Religionen haben sicherlich ähnliche Konzepte. Zum Teil sind sie in Gesetze überführt und das macht auch mehr als Sinn. Und hierauf möchte ich auch mehr den Fokus legen. Vielleicht glaubst du an etwas und das ist in Ordnung – hier dran möchte ich heute nicht rütteln.
In unserer Gesellschaft gibt es Gesetze und sagen wir:
wenn du diese Gesetze befolgst, dann kannst du schon mal ziemlich sicher sein, dass du vermutlich ein Leben geführt hast, dass dich tendenziell nicht in die Hölle bringt.
WOW!!
Aber was, wenn es ganz anders ist und wir alle unbewusst auf dem Weg in die Hölle sind, obwohl wir brav unsere Regeln, Gesetze oder Gebote befolgen?
Der unbewusste Weg
Jordan Peterson hat in einem Interview mit Joe Rogan im Jahr 2018 von seiner Idee berichtet, wie er glaubt, dass Jugendliche und Erwachsene auf einen Weg gebracht werden könnten, auf den sie tendenziell stolzer sein könnten.
Im Kern sieht das so aus:
- Stell dir vor, wie dein Leben verläuft, wenn du genau so weitermachst, wie bisher
- Und wir haben eine Idee, wie unser Wunsch-Leben aussehen könnte
- Arbeite Stück für Stück in Richtung des Wunsch-Lebens
- So kannst du dem Näher kommen, was du eigentlich willst
Konkreter:
- Die Hölle ist das Leben, dass du niemals gelebt haben willst
- Der Himmel ist das Leben, dass du dir wünschst
Lebst du das Leben, dass du dir für dich wünschst?
Der Gedanke des Sterbens ist für viele mit einem Rückblick auf das eigene Leben verbunden. Wir sehen es an unseren Auge an uns vorbeiziehen. Wir sehen, was war. Und vielleicht sollen wir entscheiden, ob es ein gutes (Bewusst) oder schlechtes (Unbewusst) Leben war.
Was wäre, wenn es nicht nur darum geht ein gesetzestreues Leben zu führen und ansonsten nicht weiter über die Hölle nachzudenken? Was wäre, wenn es darum geht, ein Leben bewusst nach seinen Wünschen zu gestalten, damit wir am Ende sagen können:
„Das ist das Leben, dass ich leben wollte„
Und genau das ist das finale Gefühl: „Der Himmel“
Der Gründer von Amazon, Jeff Bezos, hat es für sich wie folgt formuliert als er seinen Job an der Wallstreet beendete, um seinem Traum eines digitalen „Alles-Store“ zu erfüllen:
I knew that when I was 80 I was not going to regret having tried this. I was not going to regret trying to participate in this thing called the Internet that I thought was going to be a really big deal. I knew that if I failed I wouldn’t regret that, but I knew the one thing I might regret is not ever having tried.
Jeff Bezos
Frei übersetzt heißt es:
Wenn er 80 Jahre alt wird, möchte er so wenig bereuen müssen, wie möglich. Er nennt es das „Minimum Regret Framework“: Er vergleicht seine Optionen mit den Gefühl, was er wie stark bereuen würde und tut das, was er am wenigsten bereuen würde.
Das sind sehr bewusste Entscheidungen. Und wir alle sollten mehr davon treffen. Das fängt bei den kleinen Dingen an:
- Würde ich es bereuen, wenn ich jetzt keinen Sport mache?
- Vermutlich nicht.
- Aber wenn es zur Gewohnheit wird und ich kaum Sport mache und deswegen häufiger Krank bin, dann vermutlich schon.
- Also tu etwas!
- Würde ich es bereuen, wenn ich die Selbstständigkeit nicht ausprobiere?
- Würde ich es bereuen, wenn ich den Job behalte, obwohl ich ihn nicht mag?
- Würde ich es bereuen, wenn ich die Reise nie antrete, weil ich im Job so gebraucht werde?
- Würde ich es bereuen, wenn…
So viel von Reue zu sprechen fühlt sich nicht gut an, aber genau darum geht es.
Reue ist die Hölle
Und deswegen sollst du sie auch nicht in dein Leben lassen! Konzentriere dich darauf, dass du nicht das Leben lebst, das du nicht willst. Konzentriere dich darauf, dass du am Ende sagen kannst: „Ich bereue die meisten Sachen nicht!“
Lebst du gerade das Leben, dass du am Ende am wenigsten bereuen wirst?
Niemand weiß, wie lange er leben wird. Es könnte morgen bereits vorbei sein. Habe das bei deiner Überlegung im Kopf. Denn JEDE Entscheidung zählt, nicht erst die, die du morgen treffen könntest.